Die Entstehung der heutigen FF Lenzing

Das heutige Gemeindegebiet Lenzing entstand im Jahre 1939 per amtlicher Verfügung durch das damalige Nationalsozialistische Regime als "Agerzell" Dafür mussten die umliegenden Orte Timelkam, Seewalchen und Schörfling Teile Ihres Gebietes an die

neu geschaffene Gemeinde abtreten.

 

Die auf dem Gebiet des neuen Ortes entstandene Gemeinde Neuhausen mit Reibersdorf, Unter- und Oberachmann ging vollständig in "Agerzell" auf. Am 1.April 1948 erfolgte dann die Umbenennung in "Lenzing".

 

 

Welchen Einfluss hatte diese geschichtliche Entwicklung auf unser Feuerwehrwesen?

 

Bis zur Gründung unserer Wehr am 06.01.1908 war die Zuständigkeit für die einzelnen Ortsteile folgende:

 

· Für die heutigen Ortsteile Ober- und Unterachmann, Neuhausen, Haid und

Kraims die am 01.05.1872 gegründete FF Schörfling

· Für Pettighofen und Siebenmühlen die FF Seewalchen, gegr. 02.11.1877

· Für Gallaberg, Thal und Ulrichsberg die FF Timelkam, gegr. am 08.06.1888

· Der 06.01.1908 Gründungstag unserer Feuerwehr

· Am 13.05.1923 wurde schließlich die FF Reibersdorf gegründet

· Dazu gab es noch Freiwillige Feuerwehren der beiden Papierfabriken

Arnbruck und Pettighofen (diese befand sich in der Agerstraße, Nähe

der Turbinenhäuser)

 

Personalentwicklung der FF Lenzing: 

 

Gründungsmitglieder im Jahr 1908 wurde mit 15 angegeben. Trotz intensivster Nachforschungen ist es nicht gelungen, alle Gründer zweifelsfrei zu erfassen.

 

Lacher Bernhard (Kommandant)

Oberndorfer Franz (Komm.-Stv.)

Weihs Johann (Schriftführer)

Hutterer Josef (Kassier) 

 

Starzinger Karl

Renner Andreas   

Oberndorfer Alois

Stelzhammer Franz

Hutterer Anton

Lehner Michael

Brandstätter Anton

Aigner Franz

Ablinger Johann

Kofler Johann

Achleitner

 

Der Anlass zur Gründung unserer Feuerwehr dürfte mit dem Beginn einer gewissen Industrialisierung unseres Ortes zusammenhängen. So gab es neben den erwähnten Papierfabriken einige Sägewerke und Mühlen in Unter- und Oberachmann. Die Einsätze in diesen Bereichen ziehen sich wie ein roter Faden durch unsere Geschichte.

 

Erst recht, als im Jahre 1939 mit dem Bau der heutigen Lenzing AG (damals Zellwolle Lenzing) begonnen wurde. Im Zusammenhang damit stehen auch die ersten "technischen Einsätze" wie Explosionen, Deckeneinstürzen, Bahnunfällen usw.

 

Zur Entwicklung des Personalstandes ist zu berichten: Waren es bei der Gründung nur 15 Wehrmänner, erhöhte sich diese Zahl schon im Jahre 1910 auf 41 Mitglieder. Sieht man von den Kriegsjahren einmal ab, pendelte sich die Anzahl der Feuerwehrmänner bis in die Fünfziger Jahre auf einen Stand von ca. 50  Männern ein. Erst ab den sechziger Jahren war eine stetige Zunahme festzustellen.

 

Heute sind in unserer Wehr, bedingt auch durch die intensive Jugendarbeit, über achtzig Mitglieder eingetragen, wovon die meisten noch als Aktive zu betrachten sind. Zu dieser positiven Entwicklung hat sicher auch der Umstand beigetragen, dass es in den nunmehr fast 100 Jahren erst 6(!) Kommandanten gegeben hat.

 

Sportliche Erfolge

Hervorzuheben sind auch die sportlichen Erfolge unserer Wettbewerbsgruppe, geben diese doch Zeugnis einer intensiven Übungstätigkeit ab. Zusammengestellt im Jahre 1960, gehörte sie stets zu den besten Bewerbsgruppen Österreichs. So nahm diese Gruppe an den Feuerwehrolympiaden 1973 Brünn / CSR, 1981 Böblingen / BRD und 1985 Vöcklabruck / OÖ teil, wobei sowohl eine Silber- als auch eine Goldmedaille errungen werden konnten. 16 Landessiege geben ein weiteres Zeugnis der Leistungsfähigkeit ab.

 

Fortbildung

Ein wichtiger Punkt unserer Tätigkeit ist die laufende Fortbildung, gilt doch auch für uns das Motto: "Stillstand ist Rückschritt". Es wäre heute absolut unmöglich und einfach auch zu gefährlich, die vielfältigen Einsätze ohne entsprechende Schulung zu erledigen. Übersteigen doch die technischen Einsätze bei weitem die Brandeinsätze. Im letzen Jahr betrug der Zeitaufwand, der von unseren Mitgliedern allein für Schulungen aufgebracht wurde, an die 1340 Stunden!