Ausrüstung der FREIWILLIGEN Feuerwehr Lenzing

Aufgrund des unterschiedlichen Gefahrenpotentials im Gemeindegebiet von Lenzing (Industriebetriebe und Firmen, landwirtschaftliche Gebäude, Hochhäuser, Bahnhöfe, usw.) ist es notwendig diverse Ausrüstungen und Spezialgerätschaften in den Einsatzfahrzeugen mitzuführen oder im Feuerwehrhaus zu lagern.

 

ATEMSCHUTZ

Um bei Bränden, Gasaustritten oder Unfällen mit gefährlichen Stoffen sowie Sauerstoffmangel ein Arbeiten der Einsatzkräften zu ermöglich werden Atemschutzgeräte benötigt und verwendet. Hierbei unterscheidet man Grundsätzlich zwei Arten von Atemschutzgeräten - umluftabhängige (leichter Atemschutz) und umluftunabhängige (schwerer Atemschutz) Atemschutzgeräte.

 

Schwerer Atemschutz

Bei Bränden in geschlossenen Räumen und Gasaustritten kommt immer der schwere Atemschutz zur Verwendung. Die FF Lenzing verfügt über 6 Stück umluftunabhängige Atemschutzgeräte. Die Geräte werden mit einer 6 Liter, 300 bar Atemluftflasche am Rücken der Einsatzkräfte getragen. Das Gesamtgewicht eines voll ausgerüsteten Atemschutzträgers beträgt um ca. 20-25 kg mehr als mit normaler Einsatzkleidung.

 

Um dieser Belastung wie zum Beispiel großer Hitze, schlechten Sichtverhältnissen und wenig Platz Stand zu halten muss ein Atemschutzträger alle drei Jahre eine ärztliche Untersuchung absolvieren und regelmäßig an Atemschutzübungen teilnehmen. Um ein Atemschutzgerät verwenden zu dürfen, muss man mindestens 18 Jahre alt sein und eine spezielle Schulung in der eigenen Feuerwehr oder den Atemschutzlehrgang an der Landesfeuerwehrschule in Linz absolvieren. Die interne Atemschutzausbildung läuft über ein ganzes Jahr, in dem das Gerät, die Grundsätze des Atemschutzes sowie einige Übungen absolviert werden. Erst danach wird der neue Atemschutzträger bei der FF Lenzing für Einsätze zugelassen.

 

Gerätedaten:

Hersteller: Dräger

Modell: PSS 7000

Zusatzausrüstung:

  • Totmannwarner (Bodyguard)
  • 2. Luftanschluss für Fluchthaube
  • pro Atemschutztrupp 1x Fluchthaube; 1x Markierungsutensilien

 

Atemluftflasche: Stahlflasche 300 bar, 6 Liter Inhalt

 

Mitgeführt werden 3 Stück im TLFA und 3 Stück im LF-A

 


Die schwere Atemschutzmaske gehört zum schweren Atemschutzgerät. Bei der Feuerwehr Lenzing werden nur Überdruckmasken bei Einsätzen mit schwerem Atemschutz verwendet.

 

Gerätedaten:

Hersteller: Dräger

Modell: FPS 7000

 

 

Mitgeführt: 3 Stück im TLFA, 3 Stück im LF-A, 6 Stück im Lager


Leichter Atemschutz

Die Feuerwehr Lenzing besitzt 6 Stück leichte Atemschutzmasken mit Kombinationsfiltern. Diese Atemmasken finden hauptsächlich bei Nachlöscharbeiten sowie bei kleineren Bränden im Freien Verwendung.

 

Gerätedaten:

Hersteller: Dräger

Filter: FPS 7000

 

Schützt vor: 

A:  Gase und Dämpfe von organischen Verbindungen 

B:  anorganische Gase und Dämpfen zB: Chlor;

E:  Schwefeldioxid;

K:   Ammoniak;

P3: Staub und Partikeln höchster Stufe.

 

 

Mitgeführt: 3 Stück im TLFA, 3 Stück im LF-A



WÄRMEBILDKAMERA

Wenn bei einem Brand Personen vermisst werden zählt jede Sekunde. Laut einer amerikanischer Studie gelingt das Finden einer vermissten Person mit Hilfe einer Wärmebildkamera im Schnitt um 80 Prozent schneller. Gerade in stark verrauchten Räumen stellt die Kamera dem Atemschutzträger ein klares Bild zur Verfügung. So ist es möglich, meist ohne größere Schäden, auch kleinere Glutnester zu lokalisieren und gezielt zu löschen.

 

Aber nicht nur bei Bränden kommt die Kamera zum Einsatz, sondern auch bei vielen technischen Einsätze wie etwa Schadstoffaustritten, beim Lokalisieren von Insektennestern, Personensuchaktionen, Wärmemessungen nach Bränden und Vieles mehr!

 

Gerätedaten:

Hersteller: Dräger

Modell: UCF-7000,

Zusatz: Hartschalentransportkoffer

 

 

Mitgeführt im TLFA Lenzing



EXPLOSIONSMESSGERÄT

Viele Haushalte in Lenzing werden mit Ferngas oder mit Flüssiggas beheizt. Immer wieder kommt es bei Grabungsarbeiten zu technischen Gebrechen und zu einer Leckage an den Förderleitungen. Speziell bei solchen Einsätzen ist ein richtiges, ruhiges und sicheres Vorgehen wichtig! Um feststellen zu können, ob tatsächlich eine Explosionsgefahr besteht, hat die Feuerwehr Lenzing ein sogenanntes Explosimeter.

 

Dieses Gerät kommt auch bei Unfällen in Kellern, Sickerschächten, Küneten und überall dort zum Einsatz wo mit Sauerstoffmangel oder Gefahr von Gärgasen (z.B.: Silos) zu rechnen ist. Das Gerät misst die untere Explosionsgrenze (UEG) und die obere Explosionsgrenze (OEG) sowie den Sauerstoffgehalt und den Anteil von Kohlenmonoxid in der Umgebungsluft.

Foto: Fa. Dräger

Gerätedaten:

Hersteller: Dräger

Modell: X-am 5600

Mitgeführt: im TLFA

 



MOBILER RAUCHVORHANG

Bei einem Brand geht für den Menschen die größte Gefahr von den entstehenden Rauchgasen aus. Die Rauchgase setzten sich, je nach verbrennendem Material, unterschiedlich zusammen und wirken meist für den menschlichen Körper giftig.

 

Bei Wohnungsbränden in Mehrparteien- bzw. Hochhäusern werden diese Rauchgase meist ins Stiegenhaus gedrückt und versperren oft den einzigen Fluchtweg. Damit stellt dieses Szenario eine sehr große Gefahr für die Bewohner einer Wohnung dar. Um diesem vorbeugen zu können, führt die Feuerwehr Lenzing mit dem ersten Atemschutztrupp diesen mobilen Rauchvorhang mit. Er wird in den Türrahmen gespannt und verhindert das Rauchgase nach dem Öffnen der Türe ins Stiegenhaus gelangen. Die Einsatzkräfte (Atemschutztrupps) können durch eine überlappende Öffnung in die Wohnung vorrücken und den Brand löschen. Für die übrigen Bewohner bleibt der Fluchtweg frei von giftigen und reizenden Gasen.

 

Der mobile Rauchvorhang wurde 2010 von der Raiffeisenbank Lenzing gesponsert.



NASSSAUGER

Immer wieder wird die Feuerwehr Lenzing zur Überschwemmungen und Wasserrohrbrüchen gerufen. Mit den mitgeführten Tauchpumpen kann aber oftmals nicht das gesamte Wasser abgepumpt werden. Daher wurde nach der Haussammelaktion 2010 ein Nasssauger aus diesem Budget angekauft.

 

So ist es nun möglich, auch kleinere Mengen Wasser aus Wohn- und Kellerräumen gänzlich zu entfernen. Der Nasssauger ist säure- und laugenbeständig und kann somit auch bei Unfällen mit gefährlichen Stoffen eingesetzt werden.

 

Gerätedaten

Hersteller: Alto

Zusatzaustattung: säuren- und laugenbeständig, integrierte Pumpe mit C-Anschluss



INSEKTENSCHUTZANZUG

Gerade in den Sommermonaten rückt die Feuerwehr Lenzing oft zur Beseitigung von diversen Insektennestern von Bienen, Wespen oder Hornissen aus. Grundsätzlich sind die kleinen Tierchen sehr nützlich, aber leider bauen sie ihre Nester manchmal in der Nähe des Menschen und können so gerade für Kinder gefährlich werden.

 

Die Feuerwehr Lenzing ist bei der Entfernung sehr bemüht ein Nest im Ganzen und so schonend wie möglich zu entfernen um das Nest anschließend in der Natur wieder auszusetzen. Um den Insektennestern nahe kommen zu können benötigt die Mannschaft diesen speziellen Schutzanzug, um sich vor Stichen zu schützen.


Insektenstäubegerät

Falls ein Nest jedoch nicht entfernt werden kann, ist es notwendig es an Ort und Stelle unschädlich zu machen. Hierfür hat die FF Lenzing ein spezielles Stäubegerät der Firma Nebily. Dieses Stäubegerät bringt ein Pulver auf das Nest und den Eingang auf.

An den Insekten die zurück zum Nest gelangen wollen, bleibt das Pulver haften und wird so ins Nest eingebracht. Das Pulver wirkt rasch und besitzt eine Langzeitwirkung um nachhaltig dafür zu sorgen, dass sich kein neues Nest bilden kann.

Foto: Fa. Nebily



STRAHLENMESSGERÄT

Strahlenquellen werden nicht nur in Kernkraftwerken eingesetzt, sondern finden immer mehr im Bereich der Industrie und in der Medizin Verwendung. Ähnlich wie beim Röntgen eines Menschen werden auch in der Industrie zB.: Schweißnähte "geröntgt" um ihre Funktionstüchtigkeit zu prüfen. Aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten werden auf dem Straßen- und Schienenweg immer mehr Strahlenquellen transportiert. Gerade in Bereichen von Spitälern und großen Industriebetrieben muss man davon ausgehen, dass Transportfahrzeuge mit radioaktivem Material unterwegs sind.

 

Aus diesem Grund wurde vor einigen Jahren ein Strahlenmess-Set bei der Feuerwehr Lenzing angekauft. Einige Mitglieder haben hierfür spezielle Kurse und Lehrgänge besucht, um sich das nötige Grundwissen mit dem Umgang von radioaktiven Strahlenquellen anzueignen.

 

Sollte es wirklich einmal zu einem Unfall mit radioaktivem Material kommen, wurden vom Land OÖ spezielle Feuerwehren mit Gerätschaften ausgerüstet. Für unser Einsatzgebiet ist die Feuerwehr Puchheim zuständig. Diese würde bei Einsätzen mit radioaktiven Strahlenquellen mit der FF Lenzing mitalarmiert bzw. nach der ersten Lageerkundung durch den Einsatzleiter nachalarmiert.

Geräte die im Feuerwehrhaus gelagert werden

Taktisches Personendosimeter

Hersteller: Automess

Modell: DIXI-A

Messbereiche: (Warnschwellen)

10 mikro Sivert (Übungsdosis)

15 milli Sivert (Einsatzdosis)

100 milli Sivert (Notdosis)

250 milli Sivert (Katastrophendosis)

 

Wenn eine dieser Warnschwellen erreicht wird, gibt das Gerät einen akustischen Ton von sich, der den Einsatztrupp warnt und zum sofortigen Rückzug auffordert. 


Dosisleistungsmessgerät

Hersteller: Automess

Modell: Dosisleistungsmessgerät 6150 AD

Anzeige-/Messbereich:

0,1mikro Sivert /Stunde bis 10mikro Sivert/Stunde

  

Dies ist ein tragbares, batteriebetriebenes Strahlungs- und Nachweisgerät für Photonenstrahlung. (Gamma- und Röntgenstrahlung). Mit diesem Gerät spürt der Einsatztrupp nach radioaktiver Strahlenquellen und markiert diese. Aufgrund internationalen Richtlinien kann anschließend beurteilt werden, ob davon eine tatsächliche Gefahr ausgeht.



BEREITSELLUNGSPLANE VU

Die Bereitstellungsplane wird bei Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen als zentrale Ablage für alle Rettungswerkzeuge verwendet und macht den Einsatz übersichtlicher, klarer und damit sicherer. Außerdem schützt sie die Geräte vor Schmutz und Nässe.

Dieses Material wird auf der Bereistellungsplane abgelegt:

 

  • Hydr. Rettungsgerät mit Spreizer und Schere
  • Hydr. Stempel
  • Schwelleraufsatz
  • Säbelsäge
  • Hooligan-Tool
  • Unterbausatz
  • Paratech Abstützsystem
  • Kiste mit Schutzfolien
  • 2x VU Kiste (1x Glasmanegment und 1x Spanngurten, Rope Rachet und div. Kleinmaterial)
  • VU-Holster
  • Spineboard + Gurten
  • Rettungsrucksack


HEUMESS-SONDE

Jedes Jahr brennen Bauernhöfe nach der Einfuhr von Heu ab und verursachen dadurch immensen Schaden. Heu fängt im feuchten Zustand (zum Teil) von selbst Feuer, darum sollte eine frisch eingebrachte Heuernte laufend überwacht werden. Um unseren Landwirten bei der Beobachtung der jeweiligen Heustöcke helfen zu können, hat die Feuerwehr Lenzing eine Heumess-Sonde im Feuerwehrhaus gelagert. Diese kommt beim Verdacht einer Erwärmung des Heustockes zur Verwendung.

 

Sollte bei den Messungen eine erhöhte Temperatur festgestellt werden, gibt es mehrere taktische Vorgehensweisen. Im schlimmsten Fall muss eine spezielle Stützpunktfeuerwehr angefordert werden um den Heustock zu kühlen. Für unseren Bezirk wurde die Freiwillige Feuerwehr Wilding als Heuwehr-Stützpunkt vom Landesfeuerwehrkommando OÖ ausgewählt.

Freiwillige Feuerwehr Lenzing

Atterseestrasse 19

4860 Lenzing

Infotelefon: 0680 2002009

info@ff-lenzing.at